Historisches

Die „covid-geometrie“ benötigte für ihre Entwicklung über ein Dreivierteljahr. Anfang April 2020, im engen Rahmen des ersten Lockdowns, ließ Reinhard Eberhart mit dem Projekt „rast04“ aufhorchen. Bereits damals wollte er ein positives Signal für das Abstandhalten aussenden und dabei die regionale Wirtschaft ankurbeln.

Auf Almwiesen hätten geometrische Felder im erforderlichen Abstand zueinander gezeichnet werden sollen. Besucher hätten über das Reservierungssystem Picknick-Körbe mit Produkten aus der Region füllen und sie unter Einhaltung aller Covid-Regeln in freier Natur genießen können. Vom Gasthaus über bäuerliche Produkte bis hin zu den Beherbergungs- und Freizeitbetrieben sowie der ortsansässigen Wirtschaft hätte alles wieder hochfahren können.

Leider nur „hätte“, denn obwohl hunderte Entscheidungsträger von dieser Idee in Kenntnis gesetzt wurden, bewegte sich keiner aus der Schockstarre. Auf der Donauinsel in Wien wurde die Idee im Sommer zaghaft in ähnlicher Weise angewendet.

Als ähnliche Konzepte in den USA (Central Park in New York, Dolores Park in San Francisco) verwirklicht wurden, wurde der Verlust der Themenführerschaft erkannt. Es ist nachweisbar, dass diese Projekte erst zwei Monate, nachdem Eberhart die Bilder seines Konzeptes versendet hatte, um die Welt gingen.

rast04 Musterberechnung
Dolores Park, San Francisco (AP Photo/Noah Berger)

„for distance“ – die Geschichte in Bildern

16. März 2020:

Beginn des ersten Lockdowns.
Die von Reinhard Eberhart bereits 2018 in „Täglich Fasching“ geforderten Spender zur Händedesinfektion in Supermärkten sind nicht mehr wegzudenken.

Titelseite TÄGLICH Fasching 2018

20. März 2020:

Eberhart denkt in Kreisen.

(Grafik WERK1)
Kreise

23. März 2020:

Eberhart denkt in Sechsecken.

(Grafik WERK1)
Sechsecke

30. März 2020:

Eberhart denkt an ein Picknick mit Abstand und Freude, an Kunst, die stattfinden kann, sowie an die Wirtschaft.

(google-Montage: Gartengestalter Gerhard Karl)
Raster Dreiländereck Arnoldstein

Erste Aprilwoche 2020:

Rast04 wird entwickelt und am Beispiel Dreiländereck veranschaulicht.

(google-Montage: Pixelrunner)
Rast04 Dreiländereck

Zweite Aprilwoche 2020:

Während das erste Konzept zu Rast04 an 419 Landesregierungsvertreter*innen und Bürgermeister*innen in Kärnten und der Steiermark versendet worden war, dachte Eberhart über die Grenzen hinaus weiter.

(google-Montage: Gartengestalter Gerhard Karl)
Grado

23. April 2020:

Die regionalen Entscheidungsträger*innen befinden sich auch entscheidungsmäßig im Lockdown.
Eberhart stellt das Konzept dem EU-Abgeordneten Othmar Karas vor.

Othmar Karas

14. Mai 2020:

Eberhart schickt das Konzept mit Gestaltungsvorschlag für die Theresienwiese an die Münchner Stadtregierung und an die Wiesenveranstalter.

(google-Montage: Pixelrunner)
Theresienwiese München

22. Mai 2020:

Kärnten, Steiermark und die EU haben das Rennen um die wunderbaren Bilder verloren, die nun von New York und San Francisco aus um die Welt gehen.

(AP Photo/Noah Berger)
Dolores Park, San Fancisco

4. September 2020:

Einführung der Corona-Ampel.
Statt Abstand mit Anstand und Freude zu halten, überrollt uns nach einem zügellosen Sommer die zweite Welle.
Eberhart entwickelt sein Konzept weiter, die „covid-geometrie“ wird geboren (zunächst noch mit 2 m Abstand).

covid geometrie

19. Oktober 2020:

Die Regierung kündigt weitere Verschärfungen an.
Eberhart kann für „for distance“, wie das Projekt nun heißt, endlich Verbündete finden und an der Umsetzung der „covid-geometrie“ – nun mit 8 m Abstand – arbeiten.

(Grafik Herbert Janesch)
Simonhöhe for distance Raster

5. November 2020:

Lockdown Light.
Eberhart begibt sich an den Fuß des Großglockners, um das Auftragen der „covid-geometrie“ mit Lebensmittelfarben zu testen.

(Bildbearbeitung Grafik Janesch)
Grossglockner

8. November 2020, 05:00 Uhr:

An allen 30 Logicom-Standorten startet die Megaboard-Kampagne zum Kunstprojekt „for distance“.

(Mocup Pixelrunner)
Megaboard Kampagne

17. November 2020:

Beginn des zweiten harten Lockdowns in Österreich.
Eberhart und sein mittlerweile großes Team arbeiten an der Umsetzung.
Die Weltpremiere der „covid-geometrie“ soll einem Skulpturenpark dienen.

(Tilly-Starschnitte-Produktion Mario Messner)
Skulpturen Vorbereitung

10. Dezember 2020:

Wieder im Lockdown light.
Auf der Simonhöhe gelingt die Generalprobe von „for distance“.

Generalprobe Simonhöhe

18. Dezember 2020:

Beginn des dritten harten Lockdowns.
Sehr viele Kommunalpolitiker*innen Kärntens unterstützen „for distance“.

Starschnitte

21. Dezember 2020:

Eberhart schickt eine frohe Botschaft – u.a. auch an President-elect Joe Biden – in die Welt.

(Grafik WERK1)
Frohe Botschaft

2. Jänner 2021:

In seiner ersten Pressekonferenz des Jahres kündigt Landeshauptmann Peter Kaiser die Weltpremiere von „for distance“ an.

LH Dr. Peter Kaiser

5. Jänner 2021:

Aufbau „for distance“
Die Freiwillige Feuerwehr St. Urban, Graffitikünstler*innen und viele Mitarbeiter*innen helfen.

2021:

Die Weltpremiere von „for distance“ leitet eine soziale Veränderung ein.
Weltweit schließen sich Künstler und Künstlerinnen dieser Bewegung an, um öffentliche Plätze und Freiräume zu Erde, Wasser und Luft mit Mustern in der „covid-geometrie“ zu überziehen.

So überwinden wir gemeinsam mit Abstand,
Anstand und Freude diese und jede Pandemie,
die noch kommen mag.